Kurzer Rock

Wahldén, Christina, 2001
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7891-4313-7
Verfasser Wahldén, Christina Wikipedia
Beteiligte Personen Dörries, Maike Wikipedia
Systematik DR.J - Romane, Erzählungen und Novellen für Jugendliche
Schlagworte sexueller Mißbrauch, Jugendroman
Verlag Oetinger
Ort Hamburg
Jahr 2001
Umfang 156 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Christina Wahldén
Annotation Annotation: Sprachlich und inhaltlich uneinheitlich werden die verheerenden Folgen einer Vergewaltigung für das Opfer, ein 16-jähriges Mädchen, herausgearbeitet. Rezension: Inhaltlich und sprachlich zerfällt das Buch in zwei Teile. In einem Art Rahmen befindet sich das 16-jährige Mädchen Madde aus kleinstädtischen, eher desolaten Verhältnissen auf einem Bauernhof, wo sie das schreckliche Erlebnis einer Vergewaltigung unter Alkohol- und Drogeneinfluss, aber auch das der Gerichtsverhandlung verarbeiten soll. Sie selbst setzt sich jedoch vor allem mit der quälenden Frage der Selbstverschuldung auseinander, weil sie an jenem Tag einen kurzen Rock anhatte. Vor allem der Einstieg ist spektakulär, denn Madde sitzt tagelang auf dem Dach und lässt niemanden an sich heran. Schließlich findet die Besitzerin, eine Kunsthandwerkerin, die Erfahrung mit jungen Menschen in schwierigen Situationen hat, Zugang zu dem Mädchen. Am Ende war sie drei Monate auf dem Hof, hat sich in das Leben integriert und wieder Kontakt zu den Mitmenschen gefunden. Die fünf Kapitel des Binnenteils beinhalten die detailgetreue Wiedergabe einer brutalen Vergewaltigung durch zwei 17-jährige Burschen aus der Schule, die Anzeige, die ärztliche Untersuchung und Versorgung, die Einvernahmen, wobei einer der beiden Jugendlichen uneinsichtig bleibt, die Gerichtsprotokolle und die Erstverurteilung, auf die noch eine Berufung folgen wird. In einer sachlichen Sprache wird das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven einige Male wiederholt, wobei Madde ihre Sicht mit Selbstvorwürfen verbindet und mit ihren seelischen Verletzungen ganz alleine gelassen wird. Auch in den Entschluss der Anzeigenerstattung durch die Freundin und deren Mutter wird die Betroffene nicht eingebunden. Sie verliert ein Schuljahr und bricht alle Kontakte ab. Etwas Hilfestellung erfährt sie durch ihre Anwältin und eine Psychotherapeutin. Das Geschehen wirkt wie ein Fallbeispiel, was durch die biografischen Notizen erhärtet wird: Die Autorin hat als Polizeireporterin gearbeitet. Ihre Intention, die Leiden der Opfer darzustellen, ist wohl aufgegangen, aber sie trifft auf eine falsche Zielgruppe, denn dieses Buch, in einem Jugendbuchverlag erschienen, wird primär von weiblichen Jugendlichen gelesen werden, wobei manche mit ähnlichem Schicksal darunter sein können. Kein Mädchen würde nach der Lektüre dieses Buches noch Anzeige erstatten oder einen Arzt aufsuchen etc. *ag* Lioba Bauer

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